Schätze der Gemeinde

Schätze der Gemeinde

Die Umgebung zu Fuß erforschen

Der Spaziergang zwischen den verschiedenen Kirchen, Parkanlagen und Denkmälern ist etwa zwei Kilometer lang und enthält zahlreiche Orte, die Sie ohne große Mühe während Ihres Spaziergangs erreichen können und sich dabei nicht einmal mehr als zehn Minuten vom Hotel entfernen.

Sobald Sie den Hotelbereich verlassen haben, biegen Sie zuerst nach links ab und gehen dann in die erste Querstraße rechts (Via Celimontana). An der zweiten Kreuzung biegen Sie dann nach rechts ab und Sie befinden sich gegenüber der Basilika San Clemente.

San Clemente – Via San Giovanni in Laterano. Diese Basilika befindet sich einen Häuserblock entfernt vom Hotel Lancelot. Es ist ein faszinierender Ort. Hier überlagern sich drei Kulturschichten verschiedener Epochen und füllen eine Zeitspanne von mehr als zweitausend Jahren. Das obere Niveau, zu dem auch die heutige Basilika gehört, geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Auf Ihrer Zeitreise stoßen Sie auch auf die Reste der Basilika des 4. Jahrhunderts und schließlich gelangen Sie an das Niveau des 1. Jahrhunderts von Rom, noch geprägt von heidnischen Tempelanlagen, die in diesem Fall dem Götterkult des Mitras gewidmet ist.

Nach dem Feuerbrand des Jahres 1084, also während der Normanneninvasion in Rom, wurde die “Schola Cantorum” nach oben verlagert und wo sie auch heute sich noch befindet. Ein Mosaik aus dem 12. Jahrhundert, das sich unterhalb der Apsis der Kirche befindet, ist von besonderem Wert. Auf der linken Seite des Kircheneingangs finden Sie ein wunderbares Fresko mit der Darstellung vom heiligen Joseph und dem Jesuskind, ausgeführt vom Künstler Masolino. Es handelt sich hierbei um eines der ersten Beispiele des Renaissance Kunststiles, außergewöhnlich für seine Zeit, vorbildlich in der perspektivischen Darstellung der von sehr menschlichen Zügen geprägten Christusfigur.
Nachdem Sie die Kirche San Clemente verlassen haben, biegen Sie nach links, überqueren dann die Straße und gehen weiter in Richtung Via dei Querceti entlang der rechten Straßenseite bis Sie zur Via SS. Quattro Coronati gelangen. An der Straßenecke links befindet sich eine kleine Nische in der sich eine Madonnendarstellung befindet (Edicola Sacra). Am Fuße der kleinen Steigung, die zum Kloster Santi Quattro Coronati führt, finden Sie eines der ältesten Heiligenbilder, die es entlang der römischen Straßen gibt. Das Heiligenbild befindet sich genau entlang der Wegstrecke, die der Papst während seiner Prozession zur Lateransbasilika San Giovanni zurücklegte.
Mit größter Wahrscheinlichkeit ist dieses Madonnenbild in das 15. Jahrhundert zu datieren, obwohl einige antike Dokumente es bereits ab dem 10. Jahrhundert erwähnen. Auch die Legende der Päpstin Giovanna bezieht sich auf dieses Bild.
Gehen Sie weiter auf der Via SS. Quattro Coronati nach oben, bis zum Kircheneingang. Am Ende der Straße finden Sie dann die gleichnamige Kirche. Diese Basilika geht auf das 5. Jahrhundert zurück. Sowohl die Kirche als auch das anliegende Kloster ist mittelalterlich geprägt. Die Schönheit und die Stille des Klosters, seine fein gearbeiteten Säulen und der Brunnen aus dem 12. Jahrhundert, sind ein Ort des Friedens im Herzen von Rom. Sollten Sie das Glück haben, das Kloster gegen 18 Uhr, also zur Vespernzeit, zu besuchen, können Sie dem Gesang der himmlischen Stimmen der Klausurschwestern beiwohnen. Wir empfehlen Ihnen das “Parlatoio” zu besichtigen. Es handelt sich hierbei um eine kleine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, die sich auf der rechten Seite des Innenhofes befindet. Zur Besichtigung benötigen Sie den Schlüssel, den man Ihnen gerne für eine kleine Spende überläßt.

Im Anschluß daran gehen Sie weiter auf der Via SS. Quattro. Nachdem Sie das irländische Collegium hinter sich gelassen haben, erreichen Sie den Platz S. Giovanni Laterano. Gleich rechts befindet sich das Krankenhaus San Giovanni in Laterano.

Das Krankenhaus wurde vom Papst Innozenz III im Jahre 1204 gegründet und später vollständig vom Papst Sixtus V umgebaut. Dieser Papst träumte davon eine Direktverbindung zwischen der Lateranskirche und der Peterskirche herzustellen. Er ordnete an, das Kolosseum niederzureißen. Zum Glück kam es nicht dazu; man hatte ihm davon abgeraten. Das Krankenhaus San Giovanni Addolorata ist heute noch eines der größten von Rom. Im antiken Teil des Gebäudes befindet sich die Notaufnahme. Entlang der Straß, die zum Kolosseum führt, kann man noch den Originaleingang aus der mittelalterlichen Zeit sehen.

Gegenüber dem Krankenhaus befindet sich die Lateransbasilika. Bekannt als “Mutter aller Kirchen dieser Erde” bildet sie den perfekten Übergang von der heidnischen Zeit in die christliche Epoche. Sie wurde an einem Ort gebaut, den bereits Kaiser Konstantin im Jahre 314 dazu bestimmt hatte. Zu jener Zeit sollte dieses Gebäude für öffentliche Versammlungen oder auch als Gerichtshof dienen. Mit der raschen Verbreitung des neuen christlichen Glaubens aber, verwandelte es sich schnell in eine kirchliche Instanz, die große Versammlungen aufnehmen konnte. Das hier war der offizielle Papstsitz bis zum 14. Jahrhundert, im Anschluß daran verlagerte sich der Heilige Stuhl nach Avignon. Mehrmals beschädigt bisweilen auch durch Feuerbrände, blieb nur sehr wenig übrig von der ursprünglichen Basilika. Durch Jahrhunderte hindurch wurde sie jedoch mehrmals restauriert und verschönert.

Im oberen Teil der Hauptfassade, gestaltet von Alessandro Galilei, finden Sie 15 enorme Statuen. Im Inneren der Basilika finden Sie die Räumlichkeiten, die von Borromini verwirlicht wurden. Papst Innozenz X. hatte diese in Auftrag gegeben für das Jubiläumsjahr 1650.

Verlassen Sie jetzt die Piazza San Giovanni auf demselben Weg, wie Sie zur Basilika gekommen sind. Gleich links nach dem Kirchenausgang gehen Sie weiter bis zur Via S. Stefano Rotondo. Auf dem Weg dorthin, der Sie zur gleichnamigen Kirche führt, können Sie noch viele alte Spuren und Reste des antiken Krankenhauses erkennen, ebenso auch Reste des römischen Aquädukts, namens Acqua Claudia, das den Palatinhügel mit Wasser versorgte. Kurz vor dem Ende der Straße auf der linken Seite finden Sie den Eingang zur Kirche S. Stefano Rotondo.

Diese antike Kirche geht auf das 5. Jahrhundert zurück. Sie ist erbaut auf einem seltenen kreisförmigen Fundament und inspiriert sich an der Heiligen Grabeskirche in Jerusalem. Die Originalanlage und ihre architektonische Form werfen viele Fragen auf, was ihre ursprüngliche Funktionsweise betrifft. Dieser außergewöhnliche Rundsaal wird von 22 ionischen Säulen getragen. Besonders zu erwähnen sind hierbei auch die im Jahr 1583 auf den Innenwänden verwirklichten Fresken, die von Hinrichtungen verschiedener Martyrer, mit teils makabren Details berichten.

Nach Ihrem Besuch der Kirche verlassen Sie diese indem Sie nach links schwenken bis zum Largo della Sanità Militare gelangen. Von dort geht es weiter nach links hoch bis zur Kirche S. Maria in Domnica alla Navicella. In diesem Teil der Stadt gibt es noch viele interessante Plätze zu besuchen.

S. Maria in Domnica alla Navicella
Diese Kirche ist eine der ältesten Dekanate in Rom; wieder erbaut von Papst Pasquale I im Jahre 817. Der Säulengang wurde nachträglich vom Kardinal Giovanni de’ Medici (er wurde später Papst mit dem Namen Leo X. ) wieder erneuert. Bemerkenswert sind hierbei auch die Mosaikarbeiten in der Kirche.

Der Brunnen namens Navicella gegenüber der Kirche ist eine getreue Nachbildung eines römischen Marmororiginals, das hier in dieser Zone gefunden wurde. Das Thema des kleinen Schiffchens finden wir auch wieder in dem schönen, hölzernen Deckengewölbe dieser Kirche, angefertigt in der Zeit der Spätrenaissance. Auf dem Weg zu dieser Kirche finden Sie auch das Aquädukt Acqua Claudia und den Eingang zur Villa Mattei (mit dem heutigen Namen Villa Celimontana), ebenso auch die Kirche S. Tommaso in Formis und das berühmte Stadttor “Arco di Dolabella”.

Diese mittelalterlichen Gebäudestrukturen gehörten zum anliegenden Krankenhaus, das damals von der Kirche S. Tommaso in Formis geführt wurde. Die Verwaltung understand wiederum dem Orden der Trinitarier, also dem Dreifaltigkeitsorden, der sich dafür einstetzte christliche Sklaven wieder frei zu bekommen. In dieser Kirche finden Sie ein medaillenförmiges Mosaik mit der Darstellung von Christus, der zwischen einem schwarz – und einem weißhäutigen Sklaven sitzt. In der Nähe der Kirche S. Maria in Domnica befindet sich der Eingang zum Park namens Villa Celimontana.

Villa Celimontana (Villa Mattei)
Diese Villa wurde im Jahre 1582 im Auftrag von Ciriaco Mattei angelegt; sie ist auch bekannt unter dem Namen Villa Mattei.
In disem öffentlchen Park befindet sich auch der Sitz der “Società Geografica”. Hie ist die Gelegenheit gegeben, angenehme Spaziergänge zu unternehmen.
Die nächste Tappe führt uns zur Kirche Santi Giovanni e Paolo. Man gelangt dorthin über den Nordausgang dieses Parkes Villa Celimontana oder auch indem Sie zum Largo della Sanità Militare zurückkehren und von dort wieder unter dem Bogen Dolabella e Silano hindurchgehen.

San Giovanni e Paolo
Der Vorplatz dieser Kirche ist fast so identisch erhalten geblieben, wie er sich im Mittelalter präsentierte. Der Säulengang geht auf das 12. Jahrhundert zurück, viele dieser Säulen sind jedoch römischen Ursprungs. Archäologische Ausgrabungsarbeiten, die unterhalb dieser Kirche ausgeführt wurden, haben mehrere “Domus Romane” aus dem 1. Und 2. Jahrhundert nach Christus ans Licht gebracht.
Der Kirchturm ist typisch für viele der mittelalterlichen Kirchen in Rom. Dieser wurde auf den Fundamentmauern eines römischen Tempels errichtet, der dem Kaiser Claudius gewidmet war. An den Außenwänden finden wir Verzierungen mit spanischen Keramikmaterial aus der Zeit der Mauren mit Inschriften, die Allah gewidmet sind. Am Hang entlang der Außenmauer der Kirche finden wir den Eingang zu den Resten der römischen Villen unter der Kirche.

Die römischen Villen unter der Kirche S. Giovanni e Paolo
Unter der Kirche wurde während der archäologischen Ausgrabubgsarbeiten eine Reihe von Räumlichkeiten, Geschäften und Straßenanlagen der römischen Kaiserzeit freigelegt. Viele von den 20 Räumen sind mit Freskomalereien verziert; diese sind datierbar vom 3. bis zum 12. Jahrhundert. Die Ausgrabungsarbeiten begannen im Jahr 1887 unter der Leitung von Pater Germano und sind für die Oeffentlichkeit zugänglich. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an folgende Telephonnummer: +390670454544 oder im Internet: http://www.caseromane.it
Weiter geht es hinunter durch den Bogen der Stützmauer. Der Name der Straße – Via Clivo Scamo – geht auf die römische Zeit zurück. Am Ende des Abhangs finden Sie die Kirche S. Gregorio Magno.

Chiesa di S. Gregorio Magno – Kirche von Gregor dem Großen
Diese Kirche war ursprünglich als Oratorium (Gebetsraum) gedacht und gehörte zum suburbanen Landhaus des Papstes Gregor I. Dieser Papst verwandelte diese Anlage in ein Kloster (575 – 580).
In den Jahren zwischen 1629 und 1633 ließ der Kardinal Scipione Cafarelli eine architektonische Veränderung vornehmen. Die Arbeiten wurden unter der Leitung von Giovanni Battista Soria durchgeführt. Treppenanlagen wurden hinzugefügt und eine neue theatrale Fassade gab den Zutritt frei in einen Innenhof, von dort gelangte man schließlich in die Kirche.
Von der großen Treppe hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Palatinhügel. Von der Kirche S. Gregorio erreicht man mühelos das Kolosseum.